Links, Rechts, Links…

Gestern ging es rund 110 Kilometer von Krapina via Zagreb nach Karlovac. Den ersten Teil der Strecke fuhr ich unabsichtlich auf der Hauptverkehrsader, bemerkte den Fehler aber recht schnell und wechselte auf die alte Landstraße. Hier ging es dann gemütlich mit etwas Rückenwind zum Decathlon am Rande von Zagreb.

Schlafsack hab ich keinen gekauft. Zum einen wären die Dinger viel zu teuer, zum anderen zu groß für meine Gepäcktasche. Nach kurzer Beratung mit meiner Liebsten ging es bei aufkommenden Sonnenschein weiter.

Mit ordentlich Rückenwind (teilweise 35km/h – das ist mit dem Rennrad schon schnell) erreichte ich das Ziel am frühen Abend. Mangels Schlafsack suchte ich mir ein ‚Sobe’ bei einer netten alten Dame mit Papst-Audienz-Foto am Kasten und gönnte mir das, was ich schon immer mal machen wollte:

Ein Karlovačko in Karlovac – Lifegoal!

Bergetappe

Nach erneutem Regen in der Früh ging es Richtung Süden in die Berge. Heut hab ich mal bemerkt wieviel mehr man auf dem Reiserad von der Fahrbahn und der Umgebung mitkriegt. Ich sah Schrauben von Autoreifen, Bremsbeläge, Schuhe, die ganze Front eines Autos im Straßengraben, tote Tiere, Millionen von Tschickstummeln und vorallem eins: tonnenweise Müll!!

Positiv zu erwähnen ist die Blinkmentalität der kroatischen LKW Fahrer. Bis auf zwei Situationen wo es richtig knapp wurde kündigten sie sich immer brav mit rechtzeitig Blinken an – an alle Radreisenden: Rückspiegel sind Gold wert!


Die heutigen 750 Höhenmeter waren nur der Anfang. Bis Split sind es nochmals gut 2000 in den nächsten 3 Tagen und ich muss ehrlich zugeben mit dem ganzen Gepäck ist das ganz schön heftig! Bis dahin werde ich mir überlegen ob ich einen Teil der Campingausrüstung nach Hause schicke. Eine heiße Dusche und ein ordentliches Bett lässt den Gemütszustand gewaltig steigen nach einen anstrengenden Tag.

Aber bis dahin hab ich noch viel Zeit zu treten und denken!

So long

Stefan

Fahrradumbau

Cycle2Charge – E-Bike mal anders
Ein neuer Sattel musste natürlich auch sein, aus Liebe zum Popo

Die bestehende Kurbel habe ich jetzt auch in die Tonne geworfen, der Umbau auf die neu lief reibungslos. Ein paar Youtube Videos und man kann so etwas einfach selbst machen.
Mit der 50/34er Übersetzung sollten sich die Berge im albanischen Hinterland relativ einfach bezwingen lassen 🙂

Fahrradcomputer und Spiegel wurden auch noch montiert, es kann eigentlich schon losgehen…

Happy Biking

T – 123

Der Winter ist da!
Zeit um Ziele festzulegen & Routen zu planen. Grübeln über die Möglichkeiten Gewicht einzusparen – bringen sich abgeschnittene Zahnbürsten wirklich was?
Campen oder Couchsurfen?
Nudeln oder Reis?
Klickpedale oder Turnschuhe?
Standardkurbel oder Kompaktkurbel?

Fest steht: Es geht in der ersten Aprilwoche los!

So ungefähr wird die Route nach Athen aussehen. 2000 Kilometer und 20.000 Höhenmeter

Als Zwischenziele angesteuert werden die Plitvicer Seen, die Bucht von Kotor sowie Podgorica. Ich möchte erst ab Split die Küste entlang fahren, genug Tage um das Meer zu genießen.
Athen sollte dann nach rund 25 Radeltagen in Sichtweite sein. Das wären rund 80 Kilometer am Tag mit gut 10 Tagen Pause für Sightseeing etc.

Retour gehts dann, wenn alles klappt, in Bari oder Brindisi los. Das wird spontan entschieden wo die Fähre günstiger hin ist.
1800 Kilometer und nur 17.000 Höhenmeter.
Ich war noch nie südlicher als Bologna, daher wird Neapel, Rom und alles was sich so ergibt am Weg gen Norden angesteuert.
Tool und die Smashing Pumpkins spielen am 13. Juni ein Konzert in Florenz. Wär schön, wenn es sich ausgeht!
Italien wird aber definitiv genossen!

Ausrüstung

Nach meinem Sturz im Juli musste ein neues, alltagstaugliches Gefährt her.
Relativ schnell fiel die Entscheidung für ein richtiges Reiserad, da Umbauten meist recht teuer und nie 100% stimmig sind. So stand nach einigen Wochen ein Ortler Grandtourer 2 im Fahrradkeller. Das Monster bringt stolze 14 Kilo auf die Waage und fühlt sich wie ein Wohnzimmer an.

Ein paar Feintunings werden noch gemacht. Kurbel und Zahnkranz werden noch gewechselt, wie sollte man mit einer 53/39er Übersetzung und geschätzt 30 Kilo Gepäck einen Berg raufkommen?

Hier steht definitiv eine Testfahrt mit ordentlich Zuladung an.

4 Ortlieb Taschen für vorne und hinten sowie eine Lenkertasche machen die Sache perfekt. Mein kleines Wurfzelt muss ich im Frühling nochmals überprüfen, das hat schon einige Nächte hinter sich und gehört wahrscheinlich erneuert werden. Für das Routing und Tracking habe ich mir eine Garmin Fenix 5x Plus Uhr gekauft, ich weiß jedoch nicht ob sich das kleine Display im Alltag beweist – testen, testen, testen!

In der Zwischenzeit ist Ortli aber im Winterschlaf 🙂 Dream well!