T – 123

Der Winter ist da!
Zeit um Ziele festzulegen & Routen zu planen. Grübeln über die Möglichkeiten Gewicht einzusparen – bringen sich abgeschnittene Zahnbürsten wirklich was?
Campen oder Couchsurfen?
Nudeln oder Reis?
Klickpedale oder Turnschuhe?
Standardkurbel oder Kompaktkurbel?

Fest steht: Es geht in der ersten Aprilwoche los!

So ungefähr wird die Route nach Athen aussehen. 2000 Kilometer und 20.000 Höhenmeter

Als Zwischenziele angesteuert werden die Plitvicer Seen, die Bucht von Kotor sowie Podgorica. Ich möchte erst ab Split die Küste entlang fahren, genug Tage um das Meer zu genießen.
Athen sollte dann nach rund 25 Radeltagen in Sichtweite sein. Das wären rund 80 Kilometer am Tag mit gut 10 Tagen Pause für Sightseeing etc.

Retour gehts dann, wenn alles klappt, in Bari oder Brindisi los. Das wird spontan entschieden wo die Fähre günstiger hin ist.
1800 Kilometer und nur 17.000 Höhenmeter.
Ich war noch nie südlicher als Bologna, daher wird Neapel, Rom und alles was sich so ergibt am Weg gen Norden angesteuert.
Tool und die Smashing Pumpkins spielen am 13. Juni ein Konzert in Florenz. Wär schön, wenn es sich ausgeht!
Italien wird aber definitiv genossen!

Ausrüstung

Nach meinem Sturz im Juli musste ein neues, alltagstaugliches Gefährt her.
Relativ schnell fiel die Entscheidung für ein richtiges Reiserad, da Umbauten meist recht teuer und nie 100% stimmig sind. So stand nach einigen Wochen ein Ortler Grandtourer 2 im Fahrradkeller. Das Monster bringt stolze 14 Kilo auf die Waage und fühlt sich wie ein Wohnzimmer an.

Ein paar Feintunings werden noch gemacht. Kurbel und Zahnkranz werden noch gewechselt, wie sollte man mit einer 53/39er Übersetzung und geschätzt 30 Kilo Gepäck einen Berg raufkommen?

Hier steht definitiv eine Testfahrt mit ordentlich Zuladung an.

4 Ortlieb Taschen für vorne und hinten sowie eine Lenkertasche machen die Sache perfekt. Mein kleines Wurfzelt muss ich im Frühling nochmals überprüfen, das hat schon einige Nächte hinter sich und gehört wahrscheinlich erneuert werden. Für das Routing und Tracking habe ich mir eine Garmin Fenix 5x Plus Uhr gekauft, ich weiß jedoch nicht ob sich das kleine Display im Alltag beweist – testen, testen, testen!

In der Zwischenzeit ist Ortli aber im Winterschlaf 🙂 Dream well!



Bikelove

Heute möchte ich einen kleinen Einblick geben zur Ideenfindung, Touren der letzten Jahre und die Drahtesel welche mir gehören und gehört haben.

Mein erstes Fahrrad, ein Genesis Alpha 26“

Dieses Rad kaufte ich mir in meiner Lehrzeit aus einer spontanen Idee heraus. Nach einigen Jahren im Keller revitalisierte ich es um damit täglich in die Arbeit zu fahren. Daraus entwickelte sich die Leidenschaft Touren zu fahren und auch kleine Reparaturen selbst vorzunehmen.

2015 kam die Idee mit dem Rad zum OZORA Festival nach Ungarn zu treten, rund 300 Kilometer von Graz entfernt. Mit der Hälfte an verfügbaren Gängen, einer kaputten Federgabel und einem viel zu kleinem Fahrrad ging es in Richtung Ungarn.

2 1/2 Tage später war ich kaputt aber glücklich am Ziel!

2016 musste dann etwas Besseres her.
Ein KTM Alp Cross 26″ wurde meins 🙂 Dazu gleich ordentliche Vaude Packtaschen, das Fahrradreisefieber hat mich gepackt.

Die erste 2 tägige „Testtour“ über den Radlpass ins Drautal.

2017 gings dann unter anderem erneut in Richtung OZORA. Diesmal ab Villach durch das Drautal, ein kleines Stück Kroatien und wieder entlang des Plattensees.
37 Grad Sommerhitze, 8 Liter Wasser täglich, aber mit einem perfekt abgestimmten Bike war ich weniger kaputt aber glücklicher den je.

Irgendwann merkt man die Grenzen eines Mountain/Trekkingbikes.Man möchte weiter und schneller vorankommen. So ist auch ein Cube Cross Race SL in meinem Besitz welches im Winter auf der Walze steht und derzeit für das Indoortraining verwendet wird

Seit dem Kauf im Dezember 2016 verbrachte ich schon Stunden auf dieser Rennmaschine

Nun sind es noch rund 80 Tage bis zum Start meines Sabbaticals. Mein Abfahrtstermin wird sich zwischen 4. und 6. April bewegen. Lisa hat bereits den Flug nach Kreta gebucht und die restliche Ausrüstung liegt bereits in meinem Büro bereit zum Verbau.

Die Spannung steigt, die Freude aber auch 🙂

Happy Biking

Stefan

Fahrradumbau

Cycle2Charge – E-Bike mal anders
Ein neuer Sattel musste natürlich auch sein, aus Liebe zum Popo

Die bestehende Kurbel habe ich jetzt auch in die Tonne geworfen, der Umbau auf die neu lief reibungslos. Ein paar Youtube Videos und man kann so etwas einfach selbst machen.
Mit der 50/34er Übersetzung sollten sich die Berge im albanischen Hinterland relativ einfach bezwingen lassen 🙂

Fahrradcomputer und Spiegel wurden auch noch montiert, es kann eigentlich schon losgehen…

Happy Biking

Probefahrt

Die Temperaturen ließen endlich eine ausgiebige Testfahrt zu. Es ging über das Schaftal nach Weiz zu meiner Schwester und nach einer kleinen Stärkung über Gleisdorf wieder heim nach Liebenau.

Die Fahrt war sehr gut. Auf meiner Reise werde ich täglich ähnliche Strecken zurücklegen, nur kommen dann zum 17kg Fahrrad nochmals 20kg an Gepäck dazu. Da bin ich schon auf die Testfahrt in den nächsten Wochen gespannt 🙂

Run Boy Run

Die Wintertage vergehen, nun sind es noch rund 60 Tage bis zu meiner Abfahrt im April. Zeit darauf einzugehen wie meine sportliche Vorbereitung aussieht.
Nach einiger Recherche, wie sich andere für so eine Tour vorbereitet haben, lautet Großteils das Credo:

Nicht speziell vorbereiten, die erste Woche unterwegs wird hart, dann geht es besser 🙂

… Dem will ich grundsätzlich folgen, mein größtes Anliegen in den zwei Monaten ist es aber noch ordentlich Gewicht zu verlieren. Jedes Kilo welches an meinem Körper haftet muss zwangsweise mit nach Griechenland und das sollten natürlich so wenige wie möglich sein 🙂

Da sich meine Motivation permanent am Rollentrainer zu sitzen sehr in Grenzen hält, werde ich einen simplen Lauftrainingsplan in den nächsten Wochen absolvieren

Ambitioniert, aber definitiv machbar!


– 1 Erholungslauf (30 Minuten, locker)
– 1 bis 2 Mal Intervalle (vui Gas)
– 1 bis 2 Mal Tempoläufe (45 bis 60 Minuten)
– 1 langer Lauf (90 Minuten)
– 1 alternativ Training (Rollentrainer oder draußen am Bike)

Und 2 Pausentage die Lisa und Nitya gehören, Freunde gibts dann ja auch noch.

So long….zach wirds!

Final Countdown

Nach einiger Zeit gibt es heute wieder einen neuen Blogpost!

Die letzten Wochen wurden genutzt um Form aufzubauen, hauptsächlich am Rennrad und jeweils sehr ausgiebige Touren.

Prekmurska Gibanica

Zuerst ging es nach einer Folge Kitchen Impossible in Richtung Slowenien, auf der Suche nach der lokalen Spezialität „Prekmurska Gibanica“. Eine Art Schichtkuchen die ich mir definitiv verdient hätte.
Gibanica gabs nirgends, dafür war das Wetter perfekt und ich lernte die südlichste Steiermark auch mal kennen.

Graz -Linz

Dann ging es, nach einer spontanen Einladung, Richtung Linz. Ein Arbeitskollege feierte seinen 40. Geburtstag und lud alle auf Pizza ein – danke dafür, ich hatte sie am Montag bitter nötig 🙂

Das war definitiv die verrückteste Fahrt ever.
Los gings um kurz nach 6 Uhr früh bei -7 Grad. In Eisenerz hab ich mir gedacht mit dem Präbichl wäre das gröbste vorbei. Die gebirgige Eisenstraße quer durch die Alpen habe ich maßlos unterschätzt. Wirklich erleichtert war ich dann kurz vor Steyr als das Land wieder flach wurde und die letzten Kilometer runtergespult wurden.
Am Ende des Tages waren etwas über 240 Kilometer in 9 Stunden 30 gefahren, die Beine tot und ich fiel ins Bett!

Graz – Villach

Zu guter letzt besuchte ich noch meine Schwiegereltern in Villach. Die Strecke war bereits bekannt und das Ziel lautete unter 7 Stunden – Mission accomplished!

Der Tag der Abfahrt rückt nun auch immer näher, die letzte Arbeitswoche bricht auch bald an.
Ausrüstungstechnisch habe ich so gut wie alles zusammen, am Freitag wird noch beim Hervis geshopped und eine kurze Testfahrt mit dem Reiserad steht noch an – dann aber bereits mit 25 Kilo Probegepäck!

Tag 1 & 2

Da bin ich nun also unterwegs und hab die ersten 140 Kilometer bereits hinter mir. Ganz realisiert hab ich es noch nicht, denk mir immer noch in ein paar Tagen bin ich wieder zuhause – wird wohl etwas dauern bis der neue Alltag in der letzten Gehirnzelle angekommen ist 🙂

Aber alles der Reihe nach!

Gestern ging es nach einen ausgiebigen Frühstück los, den Murradweg entlang. Man fällt sofort auf mit dem vollbepackten Fahrrad sodass man bei jeder kurzen Pause gefragt wird ‚ob die Tour noch länger wird‘?

Erster Grenzübergang

Die erste Nacht im Zelt hätte besser sein können. Mir war nicht bewusst, dass mein Schlafsack am besten bei 14 Grad wärmt und alles unter 10 nicht empfohlen ist. Naja, es hatte 3 Grad und dementsprechend durchgefroren war ich heut Früh ?

Der Zeltplatz war dafür perfekt. Etwas abgelegen, direkt am Fluss. Ein neuer Schlafsack wird morgen dann in Zagreb gekauft!

Heute ging es dann über Ptuj und Dormanec nach Kroatien. Letztes Jahr war auf der Strecke noch ordentlich Verkehr, die Autobahn dürfte aber vor ein paar Monaten fertig geworden sein – somit freie Fahrt für mich! Beim Grenzübergang selbst bin ich dann aber doch auf der Autobahn gelandet, meine Erklärungsversuche auf ˋwhat are you doing on the highway?´ wurden aber nur mit Kopfschütteln quittiert – hauptsache durchgelassen 😉

Heut war dann in Krapina, 50 Kilometer vor Zagreb Schluss. Eigentlich wollte ich durchtreten aber gegen Mittag fing es dann zu regnen an.

Auch okay – man sollte es ja nicht gleich am Anfang übertreiben!

Links, Rechts, Links…

Gestern ging es rund 110 Kilometer von Krapina via Zagreb nach Karlovac. Den ersten Teil der Strecke fuhr ich unabsichtlich auf der Hauptverkehrsader, bemerkte den Fehler aber recht schnell und wechselte auf die alte Landstraße. Hier ging es dann gemütlich mit etwas Rückenwind zum Decathlon am Rande von Zagreb.

Schlafsack hab ich keinen gekauft. Zum einen wären die Dinger viel zu teuer, zum anderen zu groß für meine Gepäcktasche. Nach kurzer Beratung mit meiner Liebsten ging es bei aufkommenden Sonnenschein weiter.

Mit ordentlich Rückenwind (teilweise 35km/h – das ist mit dem Rennrad schon schnell) erreichte ich das Ziel am frühen Abend. Mangels Schlafsack suchte ich mir ein ‚Sobe’ bei einer netten alten Dame mit Papst-Audienz-Foto am Kasten und gönnte mir das, was ich schon immer mal machen wollte:

Ein Karlovačko in Karlovac – Lifegoal!

Bergetappe

Nach erneutem Regen in der Früh ging es Richtung Süden in die Berge. Heut hab ich mal bemerkt wieviel mehr man auf dem Reiserad von der Fahrbahn und der Umgebung mitkriegt. Ich sah Schrauben von Autoreifen, Bremsbeläge, Schuhe, die ganze Front eines Autos im Straßengraben, tote Tiere, Millionen von Tschickstummeln und vorallem eins: tonnenweise Müll!!

Positiv zu erwähnen ist die Blinkmentalität der kroatischen LKW Fahrer. Bis auf zwei Situationen wo es richtig knapp wurde kündigten sie sich immer brav mit rechtzeitig Blinken an – an alle Radreisenden: Rückspiegel sind Gold wert!


Die heutigen 750 Höhenmeter waren nur der Anfang. Bis Split sind es nochmals gut 2000 in den nächsten 3 Tagen und ich muss ehrlich zugeben mit dem ganzen Gepäck ist das ganz schön heftig! Bis dahin werde ich mir überlegen ob ich einen Teil der Campingausrüstung nach Hause schicke. Eine heiße Dusche und ein ordentliches Bett lässt den Gemütszustand gewaltig steigen nach einen anstrengenden Tag.

Aber bis dahin hab ich noch viel Zeit zu treten und denken!

So long

Stefan

Berge, Regen, Schnee & Trittfrequenz

Eigentlich wollte ich erst morgen was schreiben wenn ich am Meer bin, aber der heutige Tag war sehr ereignisreich und sollte gleich zu virtuellen Papier gebracht werden!

Mittwoch, Tag 5

Los ging es ohne ein konkretes Ziel. Eigentlich war der Tag schon für eine Pause reserviert aber da sich meine Beine gut anfühlten und der erwartete Regen am Morgen ausblieb sattelte ich wieder mein Pferd und die erste Steigung rauf zum Plitvicer Nationalpark ging erstaunlich gut!

atemberaubende Wasserfälle

40 Kilometer später kam dann der erwartete Regen. Die Ebene nach dem Nationalpark hat mich ein bisschen an eine Alm erinnert, nur trister. Die Motivation ließ dann Kilometer für Kilometer etwas nach und jedes Ortsschild hatte dann schon große Hoffnung nach einem Zimmer für die Nacht geweckt. Die wurde aber nach durchschnittlich 3 Häusern und einem weiteren Ortsschild immer wieder zu Nichte gemacht.

In Udbina, ein kleines Dorf mit mehr als 3 Häusern angekommen schwankte ich zwischen dem nicht sehr freundlich aussehenden ´Red Panther Guesthousé oder der Möglichkeit doch noch weiterzufahren. Die Entscheidung fiel auf letzteres und 15 Minuten später bei dichten Regen und Hagel bereute ich diese zutiefst. Egal – Wasserkühlung war ich schon gewohnt und so ging es dann nochmals gut 30 Kilometer quer durch die Prärie.

Letztendlich hat sich dieser Höllenritt aber definitiv ausgezahlt. In Gračac fand ich bei der Bar Marino ein nagelneues Appartement von Mario. Dessen Frau hat gleich meine durchnässte Wäsche eingepackt und am Abend frisch gewaschen zurückgebracht. Somit stand dem Pausentag gestern nichts mehr im Weg!

Freitag, Tag 6

Regeneriert und voller Motivation startete ich nach einer netten Unterhaltung mit einer Salzburger Pilgergruppe, die am Weg nach Medjugorje war, gegen halb 10 in Richtung Süden. Das Ziel war heute Drniš wo es noch rund 70 Kilometer ans Meer sind. Der Weg dort hin hatte es aber in sich!

Anzumerken ist, dass mir die Pilgergruppe vom eigenartigen Wetter in Gračac / Knin und Umgebung erzählt hat. Es ging auch um umgefallene Autos und extremen Windböen sodass Straßen und Brücken gesperrt werden mussten.

Bereits nach ein paar Minuten setzte der gewohnte Regen ein, der sich aber nach kurzer Zeit in Schnee verwandelte. What the f*ck?? Der Pass hoch nach der Ortschaft Grab (!!) ging noch ganz gut. Die 0 Grad Celsius waren auch kein Problem da ich sowieso die ganze Zeit ordentlich in die Pedale treten musste. Aber als dann kurz vor der Passhöhe ein Militärfahrzeug umgekippt (!!!) auf der Straße lag und extremst heftige Windböen aufkamen, welche mich um mehrere Meter versetzten (!!!!) und ich mir bei jeder Brücke dachte ‚da wirst du jetzt nicht runtergeweht‘! Da war es dann aus mit mir und der Reiseproviant wurde geleert.

Benni, Melli: der Gin is weg!

Den Berg runter gab es ‚glücklicherweise‘ wieder Regen, in Knin heißen Tee und trockene Socken. Das Militärfahrzeug war zu schnell dran, leider hat mich die Polizei am Schnappschuss des Schlachtfeldes gehindert, aber ich war kurz davor meine Lebenseinstellung zu hinterfragen 😀 Die restlichen 25 Kilometer nach Drniš waren ein Kindergeburtstag….

Berate dich, wenn du sonst niemanden hast, mit deinem Knie!

Okay, das ist nur ein schnell gegoogeltes japanisches Sprichwort aber irgendeine Einleitung braucht man für den neuen Absatz 😉

Fakt ist: Mein rechtes Knie meldet sich bei jeder Steigung die über 6% und mehrere Kilometer hinausgeht. Mein Problem ist, dass ich nicht die gelenkschonende Trittfrequenz von mindestens 70 bis 75 Umdrehungen pro Minute mit dem Gewicht schaffe. Die kleinst mögliche Übersetzung hab ich schon, also gibts nur eine Abhilfe:

Farewell 10 Kilo!

Das Campingequipment verpackt in 3 Taschen ging heute mit der Post in Richtung Graz. Ich hab keine Lust mir mit dieser Reise mein(e) Knie nachhaltig zu beschädigen. Es kommen noch einige Höhenmeter auf mich zu, welche auch mit 15 Kilo Gepäck eine Herausforderung sein werden!

Morgen geht es, nach genau einer Woche, endlich an die Küste! Ich freu mich schon sehr auf Meerluft, frischen Fisch und hoffentlich bald auch kurze Radlerhosen!

Liebe Grüße aus Drniš

Stefan

Follow the sun

Samstag hab ich endlich das Meer erreicht! Sonntag gab es noch einen Ruhetag in Split und seit gestern bin ich wieder auf Achse. Text gab es im letzten Eintrag genug – heute mal fast nur Bilder!

Drniš – Split

Split – Makarska

Makarska – Neum

Wie man sieht: Die Strapazen der ersten Tage haben sich gelohnt, 20 Grad und Sonnenschein all day long!

Die Nacht verbringe ich heute in Neum, eine Stadt im 10 Kilometer langen Meerzugangsstreifen Bosniens. Montenegro liegt in greifbarer Nähe, Osternestsuche gibt es für mich in Podgorica!

Stefan

Kroatien

So hab ich nun doch meinen Frieden mit Kroatien geschlossen! Nach rund 820 Kilometer ging es gestern über die Grenze nach Montenegro.

Fazit aus 7 Tagen radfahren in Kroatien:

  • alle VW Golf 1 & 2 führen ein glückliches Leben ohne Stoßstange im Süden von Kroatien
  • Kroaten haben tierische Angst das sich ihre Autos nichtmehr starten lassen – deswegen werden sie während eines Einkaufs auch nicht abgestellt. Auch wenn man 20 Minuten mit der Verkäuferin tratscht (mehrmals beobachtet)
  • Je näher man einer Stadt kommt, desto weiträumiger wird überholt
  • Deutschen is das total egal, da wird Spiegel an Spiegel überholt und ordentlich in‘s Gas gestiegen damit sich die Schummelsoftware auch auszahlt!

Neum – Herceg Novi

Dubrovnik bin ich gestern beim Anblick des Touristenparkplatzes und der dutzenden Busse umfahren. Das war einerseits gut da ich so einen wunderbaren Ausblick die Altstadt hatte, andererseits war der Berg nicht ohne starken Verkehr zu erklimmen. Der Spaß hielt sich für die paar Kilometer in Grenzen wo es doch einige Meter rechts von mir runter ging 🙂

Also die letzten 3 Tage entlang der Küste werd ich wohl lange nicht vergessen. Ich dachte mir nicht, dass die kroatische Küste so wunderschön ist! Wenn mal jemand nach Dubrovnik fährt empfehle ich sehr den längeren Weg entlang der Küste zu nehmen anstatt im Hinterland die Autobahn entlang zu rasen.

Montenegro & Kotor

Nr 4 – Montenegro!

3 Länder an einen Tag zu beradeln hat etwas besonderes. Nach dem kleinen Stück in Bosnien ging es die letzten Kilometer durch Kroatien nach Montenegro. Erster erkennbarer Unterschied: noch mehr alte VW Golf die schon lange keine Pickerlüberprüfung gesehen haben. Viel mehr Tankstellen und Waschanlagen (sauberes Auto = gutes Auto), aber auch weniger Tourismus – auf den ersten Blick.

Die geschichtsträchtige Bucht von Kotor ist der Geheimtipp am Balkan. Die Berge welche tausend Meter neben einen in die Höhe ragen lassen einen ganz klein vorkommen. Die überlaufene Altstadt werd ich heute noch erkunden bevor es morgen weiter geht. Da gibt es mehrere Möglichkeiten, bin mir noch nicht sicher ob ich die extreme oder gemütliche Variante raus aus der Bucht nehme – mehr dazu dann aber im nächsten Eintrag 🙂

Montenegro

Nach der recht kurzen Nacht in Kotor wusste ich Freitag früh noch immer nicht so recht wie ich von der Bucht rauskomme. Es gab einerseits die Variante durch den 2 Kilometer langen und unbeleuchteten Tunnel, über den Hügel nach Budva oder die 26 Serpentinen rauf nach Cetinje.

Den Tunnel mit dem morgendlichen Berufsverkehr wollte ich mir nicht antun, Budva wär ein ordentlicher Umweg nach Podgorica gewesen – so blieb nurmehr die harte Tour von 0 auf 1000 Meter auf der engen Straße. 2 Stunden später wurde ich für die Mühe belohnt:

Durch die Serpentinen war die Auffahrt gemütlicher als gedacht, vorallem aber weil man sowieso bei jeder Kurve stehen bleibt und die immer besser werdende Aussicht genießt.

Man findet nur recht spärlich Informationen zu der Straße, die Entscheidung war aber definitiv die richtige! Nach 10 Uhr möchte ich dort aber nicht fahren – Reisebusse rauf und runter, nicht lustig!

Der restliche Weg in die montenegrinische Hauptstadt war ein ständiges auf und ab. Als dann der Skutarisee langsam immer größer wurde, wusste ich das Podgorica nichtmehr weit sein kann.

Gestern, Ostersamstag, gab es dann einen wohlverdienten Ruhetag der zum Wäsche waschen und Rad servicieren genutzt wurde. Bis auf eine fehlende Schraube war bis dato auch nichts kaputt oder zu ersetzen (*auf Holz klopf*).

Die Stadt ist kleiner als Graz, sehr grün und relativ jung was die Bauwerke betrifft. Das einzige Foto das dabei entstand ist eines vom Uhrturm – auf den sind sie anscheinend recht stolz! Aber Podgorica und Montenegro ist definitiv noch eine Reise wert – ein sehr beeindruckendes Land!

der Uhrturm

Gestern Abend hatte ich noch ein interessantes Gespräch mit einem Albaner der im selben Guesthouse wie ich schlief. Die Route nach der Grenze ist noch recht ungewiss, aber ich hab wertvolle Tipps erhalten wo es lang gehen könnte!

Schöne Grüße aus Lezhë

Stefan

Albanien

Wie heißt es in Kraftwerks Autobahn so schön: Die Fahrbahn ist ein graues Band, weiße Streifen, grüner Rand.

Die grauen Bänder sind von stattlicher Breite, so hab ich mit meinem Drahtesel ordentlich Platz. Weiße Streifen gibt es meistens auch, nur der grüne Rand ist eher ein Müllrand und somit in Albanien wirklich alles anders als zuvor.

Nachdem ich die Grenze und 1000 Kilometer Marke überqueren durfte ging es ohne viel Verkehr in Richtung Shkodra, der ersten größeren Stadt im Norden Albaniens. In der Stadt bin ich überrascht vom hohen Anteil an Mercedes Autos, werde am Abend jedoch belehrt das es in Albanien nur 2 Arten von Fahrzeugen und Straßen gibt: Mercedes & bad car. Good road & bad road.

Den Tipp mit der good Road nach Lezhë hab ich mir vom Albaner in der Unterkunft geholt, in vielen Radreiseberichten war von den größtenteils schlechten Straßen zu lesen, war aber am ersten Tag sehr überrascht über den guten Zustand. Nach gut 100 Kilometer erreichte ich mein abgelegenes ‚Kompleksi Sebastiano‘, es gab guten Fisch und auch zwei Holländer die mit dem Rad nach Asien unterwegs sind bezogen das Zimmer neben mir.

Tirana

Beim Frühstück ergab sich das Harm & Anni auch nach Tirana wollen und wir gemeinsam fahren sollten. Der Routenvorschlag führte teilweise über die Autobahn bzw. Schnellstraße, so war es im Gespann sicherer da wir alle nicht so recht wussten wir die Autofahrer auf uns reagieren. Ich und Harm duellierten uns im Windschatten fahren, mit fast 30 km/h ging es Richtung Hauptstadt!

am Skanderberg Platz in Tirana

Die beiden blieben jedoch 2 Tage in Tirana, sodass sich unsere Wege wieder trennten. Aber es war sehr angenehm mal in der Gruppe zu fahren und nicht immer alleine durch die Gegend zu rollen.

Radweg in Tirana, in your Face Graz!!!

Wie man vielleicht schon mitgekriegt hat bin ich nicht der große Stadterkunder, mich interessieren die ganzen Skulpturen, Büsten und Denkmäler nur bedingt. Tirana ist riesig, wir haben fast eine Stunde von den ersten Vororten in das Zentrum gebraucht. Die Eindrücke die man am Fahrrad erlebt gibt es in keinem Bus, in keinem Auto! Am Abend ist man aber so geschlaucht das keine große Sightseeingtour mehr möglich ist. Gesehen hat man eh schon genug, nur eben nicht die typischen Touristenplätze 🙂

Durrës

Und weiter geht es am nächsten Tag zurück an das Meer. Diesmal sollte eine bad road an der Reihe sein, bin aber nach dem Autobahn/Schnellstraßen Tag davor froh, relativ alleine auf der Straße zu sein! Da gegen Mittag Regen aufkommt entschließ ich mich in Durrës zu bleiben.

Ich würde Durrës als das Lignano Albaniens bezeichnen. Am Strand reihen sich kilometerlang die Appartementhäuser und Hotels aneinander. Das meiste steht leer, wurde nie fertig gebaut oder wird erst in den kommenden Wochen für die Saison wieder auf Vordermann gebracht. Alles in allem aber ein sehr trister Anblick, was kurzfristige Booms an Bausünden verursacht!

Fier

Heute war ich schon auf etwas Autobahn bzw. Schnellstraße vorbereitet, jedoch das erste mal waren wirklich Schilder wo explizit verboten wird mit dem Fahrrad die Straße zu benutzen. Blöd nur wenn die Einheimischen immer wieder auf ebendiese Straßen verweisen. Und ja: Die Autofahrer überholen mit großen Abstand, hupen nicht und die Polizei winkt einen sogar zu. Verrückt! Nach einer halben Stunde war es dann jedoch genug, die Abgase und der Lärm sind auf Dauer nicht auszuhalten.

ich war nicht allein

Glücklicherweise hatte ich noch einen Umweg im Kopf, abseits der Autobahn änderten sich die Abgase zu Staub und der Asphalt zu Schotter. Das einzig lästige waren die Millionen Insekten die ich nicht wirklich essen wollte, nur durch die Nase atmen verhaut aber einen die Durchschnittsgeschwindigkeit.

wo führt sie hin?

Auffallend ist definitiv der Nord / Süd Unterschied nach Tirana. Während im Norden scheinbar die reichere Hälfte wohnt mit schönen Häusern und dicken Autos sieht man hier im Süden viele ärmliche Gegenden die hauptsächlich von Landwirtschaft lebt und abseits der Autobahn Leute mit Viehwägen und Mopeds.

Morgen geht es dann in die letzte Stadt, in das kulturelle Zentrum Albaniens nach Gjirokastra. Das heißt auch wieder zurück in die Berge, ich freu mich aber schon auf Radlpause bis Sonntag.

530 Kilometer fehlen dann noch nach Athen, also,ungefähr noch 7 Tage am Fahrrad. Dann gibt‘s Urlaub. Wohlverdient!

Schöne Grüße aus Fier

Stefan


Erholung, 2 Hunderter & Hellas!

Wenn‘s läuft, dann läuft‘s!

Letzten Donnerstag nahm ich die letzte lange Etappe in Albanien auf mich, es ging von Fier in die alte Stadt Gjirokastra. Viele Radreisende fahren meist an der Küste nach Vlora um dann in Konispol, östlich von Korfu, die Grenze nach Griechenland zu nehmen. Meine Entscheidung fiel auf eine andere Route da ich mir dort einerseits weniger Verkehr erhoffte, andererseits aber auch genug von Küstenfahrten hatte.

Und ja, die Entscheidung war definitiv die richtige! Wenig Verkehr, guter Asphalt und interessante Landschaft! Angekommen in Gjirokastra benötigte ich jedoch fast eine Stunde um zu meinem Guesthouse zu kommen. Die steilen, gepflasterten Straßen brachten mich das erste Mal dazu mein Rad zu schieben 🙂

Belohnt mit einer grandiosen Aussicht!

Freitag hab ich die Stadt etwas erkundet, da sich das meiste unten im Tal abspielt war der Erholungseffekt eher gering, da ich ja auch irgendwie wieder rauf musste. Das es auch Taxis gibt hab ich erst am Tag danach bemerkt 🙂

Gjirokastra Fazit: große Reiseempfehlung!

Hellas ??

2 Tage nicht am Rad zu sitzen hinterließ seine Spuren. Nachdem ich es in der Früh runter geschafft hatte – an normales fahren war bei den Pflastersteinen nicht zu denken – ging es ab in Richtung Griechenland. Hurra, das Zielland zum Greifen nah!

Die ersten Kilometer waren richtig mühsam. Meine Beine sagten mir so etwas wie „Nicht schon wieder kurbeln“ … Einen doppelten Espresso später waren die Begleiterscheinungen von angehender, vollständigen Erholung jedoch verschwunden und alles lief wieder wie geschmiert! Das erste mal war ich beim Grenzübergang auch für die Beamten richtig interessant, das Rad wurde durch den Röntgenscanner geschickt und ich musste Rede und Antwort stehen warum ich die Reise mach. Halb so schlimm, nach ein paar Sätzen schwenkte das Thema auf Fußball und Bier um und ich wurde mit einem ‚Servus‘ durchgelassen.

Memo an mich: Irgendwann das Kabel wegphotoshoppen

Die erste Zielstadt – Ioannina – verwirrte mich etwas weil sie total ausgestorben wirkte. Nur beim anliegenden See war Trubel und der Popcornverkäufer hat mich auch gleich aufgeklärt das Ostern gefeiert wird. Aha – es gibt orthodoxe Ostern, und gestern war Ostersonntag. Das erklärte auch warum fast jedes Zimmer 70€ aufwärts kostete. Nach einiger Sucherei hab ich aber schlussendlich ein preislich annehmbares Hotel gefunden.

Mit diesen Tag habe ich auch den letzten Bergtag hinter mir! Jetzt geht es meist flach bis zu meinen Ziel dahin, irgendwie schade weil zuletzt hab ich immer mehr Gefallen an Steigungen gefunden. Bin schon gespannt wie sich dieses Training zuhause am Rennrad auswirkt 🙂

Bicycle, bicycle, bicycle

(c) Queen

Die Griechen haben mich schon auf ihre Seite gezogen. Mag es der wenige Verkehr aufgrund der Feiertage sein, oder auch die gastfreundliche Art. Am meisten aber aufgrund der Kulinarik! Selten so gut gegessen wie die letzten beiden Tage, endlich wieder wohlschmeckendes Nachmittagsbier! Das sieht man auch an der Tageskilometerleistung 🙂

Dieses Bild ist nichtmehr ganz aktuell, Athen ist aber schon ausgeschildert und die Zahl daneben wird immer kleiner. Mit Stand heute sind es noch 330 Kilometer. Meine Unterkunft ist ab Samstag gebucht, jetzt muss ich mich sogar etwas einbremsen und ‚darf‘ nur zwischen 60 und 70 Kilometer am Tag fahren.

Auch gut, so bleibt mehr Zeit für Gyros, Souvlaki, Baklava und das eine oder andere Bier 🙂

‚Trinkwasser‘

Ahoi!

Ich mach heute meinen letzten Pausentag bevor es morgen via Salamina, eine kleine Insel vor Piräus, nach Athen geht. Eigentlich war das für heute schon geplant, hab jedoch in einen unüberlegten Moment meine Flasche mit Leitungswasser auffüllen lassen. Das darauffolgende Magenmassaker machte die Woche zur Qual. Nun ist aber alles gut!

Grundsätzlich eine schöne Tagestour, jedoch mit kaputten Magen und deftigen Wind etwas mühsam!

Riots! Wenn ich es richtig verstanden hab protestierten die Bauern gegen den Ausbau der Autobahn
Olivenbäume links und rechts

Am Mittwoch ging es mir dann schon wieder etwas besser, wollte den Tag aber kurz halten aufgrund des Wetters und der fehlenden Energie. Kurz vor der Brücke rüber zu Patras kam mir ein Reiseradler entgegen. Christian war seit 2 Jahren mit dem Rad unterwegs, fuhr von Deutschland nach Thailand, kam nun aus Singapur mit dem Flugzeug zurück und radelt wieder heim. Satte 30.000 km wird er am Tacho haben wenn er wieder zuhause ist, unglaublich!

Peloponnes

Mit der Fahrt über die Brücke war ich auf der Halbinsel Peloponnes und wusste das es am nächsten Tag wieder besseres Wetter geben wird und 2 Küstentage am Programm stehen. Ich wurde – wieder mal – ordentlich belohnt!

Gestern ging es dann bei herrlichen Wetter nach Korinth. Bin recht froh heute nicht weitergefahren zu sein, draußen ist es kalt und windig! Zum Glück war der Tagesabschluss gestern noch auszuhalten 😉

Somit endet morgen Teil 1 meiner Reise. Ich freue mich schon sehr auf ein paar Tage Athen und noch mehr auf 2 Wochen Kreta mit meiner Liebsten!

24 Tage und nahezu 100 Stunden am Rad.

Fortsetzung folgt Anfang Juni ab Bari oder Ancona in Italien 🙂

Zweiradfrei in Kreta

Nach ein paar entspannten Tagen und viel Sightseeing in Athen ging es Donnerstag Abend mit der Fähre in Richtung Kreta! Punkt 9:30 kam dann Herr Vossos von cretecamper mit unseren Gefährt für die nächsten 2 Wochen:

Chausson Flash 01

Nach einer ausführlichen Einführung in das Haus auf 4 Rädern machte ich mich auf den Weg in Richtung Osten um ein Gefühl für den Kasten zu kriegen. Sofort war mir die totale Unabhängigkeit sympathisch, immerhin hat man alles mit was man braucht – Strom, Wasser, Gas für Kühlschrank, Herd und Boiler, Toilette & die Auswahl zwischen zwei Betten!

Gegen Mitternacht kam dann endlich der Flieger aus Graz, Lisa hat Ihre Flugangst erfolgreich alleine bewältigt 🙂 Erstes Ziel am folgenden Tag war die Lassithi Hochebene.

Als wir in der Früh starteten mussten wir jedoch sehr schnell lernen, dass Google Maps als Navigation für Campervans absolut nicht geeignet ist. Die erste, sehr enge Straße die noch dazu nur halb existent war musste passiert werden. Alles ging gut, das Bordnavi mit Busrouten wurde erfolgreich aktiviert 😉 Serpentinenartig ging es hoch auf rund 1200 Meter zur Höhle des Zeus. Eine beeindruckende Tropfsteinhöhle in welcher der Legende nach Zeus geboren wurde.

Wildcampen ist auf Kreta nicht legal, dennoch reicht ein nettes fragen ob man am gewünschten Platz stehen bleiben darf. So parkten wir am Eingang der Havga Schlucht neben einer Schafherde und wurden am nächsten Morgen von deren Glockengeläut geweckt

Sonntag und Montag ging es weiter in Richtung Osten nach Elounda, durch Agios Nikolaos und Sitia zum Vai Beach. Hier wachsen seit Jahren Palmen welche einen regelrechten Hype in den 70ern ausgelöst haben und den Strand schnell zu einen riesengroßen Müllhaufen verkommen ließen. Heute zahlt man Eintritt und liegt in der Hochsaison wahrscheinlich wie eine Sardine in der Büchse im Sand. Funfact: Lisa hat die 4€ Eintritt bei der Weiterfahrt wieder am Boden gefunden 🙂

Am Dienstag kam es natürlich wie es kommen musste. Die Straßen im Süden Kretas sollten richtig schlecht sein, bis Myrtos war ich aber überrascht wie gut alles ausgebaut ist. Naja, in Myrtos angekommen wurde die Straße richtig eng, links und rechts chaotisch vollgeparkt und der Spiegel von Michaíls Auto musste beim Abbiegen dran glauben … Shit happens!

Michaìl war natürlich sehr erbost, ich im ersten Moment geschockt, Lisa am Rande des Kollaps 😉 Glück im Unglück – eine Schweizerin die in Myrtos wohnt und auch alle anderen Einwohner halfen uns beim Kontaktieren der Versicherung. Nach zwei Stunden war alles geregelt, unser Camper um einen Kratzer reicher und Michaíl hatte sich so weit beruhigt das er mir am Schluss noch die Hand gab.

Gestern, Mittwoch, ging es dann eher gemütlich weiter und ich achtete noch mehr auf die Größe unseres Fahrzeugs. Nach einem Zwischenstopp in Kouses deckten wir uns bei Botano – einem Kräuterladen den wir aus einer ARTE Dokumentation kannten mit Gewürzen, Salz und Tee ein. Schon bei den letzten Metern zu Fuß (keine Dörfer mehr mit dem Camper) mussten wir nurmehr unserer Nase folgen.

Heute machen wir Pause in Matala mit seinen bekannten Steinhöhlen am Strand, der Campingplatz ist gemütlich, es gibt eine große Auswahl an kühlen Biersorten, eine ordentliche Auswahl an Restaurants und keine engen Straßen wo ich was kaputt machen könnte 🙂

Schöne Grüße aus Matala, wir pusten etwas Sonne nach Österreich 🙂

Stefan & Lisa

On the road again

Salve aus Italien!

Seit Sonntag bin ich wieder am Rad unterwegs. Die Fahrten mit der Fähre von Kreta nach Piräus und Patras nach Bari waren entspannt und ich war richtig motiviert auf den nächsten Teil meiner Radreise.

Die Routenplanung für Italien ist ungewisser als die am Weg nach Griechenland. Die groben Ziele mit Rom, Florenz & Venedig stehen fest, ich musste aber gleich am ersten Tag erkennen, dass viele Wege nach Rom führen. Konkret gibt es eine gut geführte Seite mit lokalen Radtouren (www.bicitalia.org), die Planung mit Garmin Connect & Strava funktioniert aber gefühlt einen Tick besser.

Apulien & Kampanien

Los ging es also am Sonntag Vormittag im Hafen von Bari. Weit bin ich leider nicht gekommen da es bereits nach ein paar Kilometern zu regnen begann. Regen war ich schon von Kroatien gewohnt, diesmal ist es aber wenigstens warm! Der erste Espresso war fällig, es wurde schöner, dann der zweite Espresso – so ging es den ganzen Tag mit einigen Stops bis nach Andria.

Che bello!

In Andria musste ich dann auch gleich erfahren wie und wann die Italiener essen. Ich bin es gewohnt gegen 15 Uhr vom Rad abzusteigen, Duschen und dann ordentlich essen. Nada – um diese Uhrzeit haben alle Restaurants geschlossen, wirklich los geht es mit Essen erst wieder ab rund 19 Uhr – dann aber so richtig und viel zu gut!

Tag 2

Gestern früh sah es wieder nach Regen aus, nach dem Frühstück kam aber die Sonne raus und ich machte mich auf den Weg. Durch Olivenbaumplantagen ging es auf ruhigen Straßen rasch vorwärts – danke Rückenwind 🙂

Mittags schwenkte das ganze jedoch wieder um und ein b&b kurz nach Orta Nova bot sich an um den Radtag zu beenden. Bei Lorenzos Bauernhof gab es Abends herrlichste Küche!

Tag 3

Heute wollte ich endlich mehr als ~65 Kilometer am Tag fahren, schließlich sollte Rom am Samstag erreicht sein. Und ja – durch hügeliges Terrain ging es bei Nieselregen, Regen & Sonnenschein nach Benevento.

Die Landschaft hier ist wohl die Schönste auf der ganzen Reise. Das saftige Grün der Wiesen mit den kleinen Ortschaften auf den Hügeln. Alles sieht aus als wären es aus einem Webeprospekt.

Ich hab übrigens wieder mein Zelt dabei, Lisa hat es nach Kreta mitgenommen. Da ich aber einiges mit nach Hause gegeben habe bin ich wieder bei rund 15 Kilo Gepäck. Ich hoffe auf schönes Wetter die nächsten Tage damit ich bis Rom noch ein oder zwei Nächte im Zelt verbringen kann. Mein eingerostetes Italienisch wird nun auch von Tag zu Tag besser, mit Englisch kommt man im Süden nicht weit.

Als dann

Stefan

90-90-90-90

Es wird heiß! Der heutige Tag knackte bereits die 30 Grad Marke und dem Wetterbericht zufolge wird es nicht kühler werden in den nächsten Tagen. Zuerst aber zurück zur letzten Woche.

Nach Benevento ging es weiter in Richtung Norden, durch das gute Wetter und den ruhigen Straßen waren täglich an die 90 Kilometer möglich. Die Landschaft natürlich immer wieder fantastisch! Olivenbäume verschwanden, Weinhänge kamen. Büffelfarmen für Mozzarella wurden mehr, die kleinen Ortschaften auf den Berghängen blieben – wirklich ein sehr schöner Anblick!

Rom

Am Freitag war ich kurz vor Rom, einen Tag früher als geplant. Die abendliche Routenplanung am Vortag hat mich hoffen lassen das ich diesmal auf keiner Hauptstrasse in die Innenstadt muss. Bicitalia sagte nämlich es gibt von der Vorstadt Ciampino bis ins Zentrum einen Radweg. Yeah! Bis ich diesen erreichte musste noch der Berg zum Lago Albano bewältigt werden – der war aber halb so schlimm, der ´Radweg´ danach entpuppte sich als eine Mischung aus Kopfsteinpflaster und Steinen wo kein Kopfsteinpflaster mehr war. Um Pauls Nachricht zu zitieren: ‚dein eigenes, kleines, privates Paris – Roubaix´ 🙂

Ich bin mir heut noch nicht sicher ob mir die Hauptstrasse lieber gewesen wäre. Später am Tiber angekommen besserte sich jedoch der Belag und ich war eine knappe Stunde später am Petersplatz!

Somit waren wieder 6 Tage am Rad verbracht und ich machte bis heute Pause. Rom ist eine beeindruckende, geschichtsträchtige Stadt. Sehr pulsieren und lebendig – wird definitiv nochmals besucht!

Sightseeingtour musste natürlich sein, die Standard Touristenfotos die jeder schon 100 Mal gesehen hat erspare ich euch aber. Bis auf eines – bei der Parade zum Nationalfeiertag ist mir ein sehenswerter Schnappschuss der Frecce Tricolore gelungen

Lento Violento

Die letzten beiden Tage grübelte ich schon etwas ob ich Richtung Florenz weiterfahren sollte, oder gleich in Richtung Perugia um den Gebirgszug in Mittelitalien zu überqueren. Da die Temperaturen ordentlich stiegen entschied ich mich gegen die Stadt und für das Gebirge, welches ich früher oder später sowieso überqueren muss.

Somit quälte ich mich heute die ersten 1000 Meter hoch die bei 30 Grad um eine Ecke anstrengender sind als bei 20. Die nächsten beiden Tage werden ähnlich aussehen, danach geht es aber einige Tage wieder eben am Strand entlang, irgendwie vermisse ich das Meer schon wieder 🙂

Zuhause sollts ja auch ordentlich heiß werden. In diesem Sinne: Frohes Schwitzen und brav Wasser trinken !

Stefan

Where is home?

Jetzt ist einige Zeit seit dem letzten Eintrag vergangen. Größtenteils lag es daran, dass ich täglich am Rad war und ordentlich Kilometer runtergespult habe und abends total erschöpft früh schlafen ging. Kurz zusammengefasst: Ich bin seit Dienstag letzter Woche zuhause 🙂

Die anrollende Hitzewelle war deutlich zu spüren und so war ich froh von der Toskana raus in Richtung Meer zu kommen wo immer eine leichte Brise Wind zu spüren war.

Als dann vorletzten Freitag klarer wurde wann ich in etwa zuhause bin, bemerkte ich auch das Pfingsten vor der Tür steht. Schon vor Ravenna nahm der Verkehr ordentlich zu und die Route führte durch das Po Delta auf Schotter und Sandpisten durch die Pampa, zuletzt musste ich knapp 40 Kilometer auf der Superstrada nach Chioggia fahren. Dort entschloss ich mich bis nach Jesolo weiter zu radeln. Erstens weil Nachmittags sicher weniger Touristen auf den Inseln vor Venedig sind, zweitens wollte ich die Touristenwelle am Pfingstsamstag ersparen.
So wurde es der längste Tag auf der Reise, unterbrochen von 3 kurzen Bootsfahrten auf die Pellestrina, Lido di Venezia und Lido di Jesolo waren am Abend 170 Kilometer runtergeradelt.

Wieder daheim

Von Jesolo war es dann nur mehr einen Katzensprung nach Österreich. Den Alpe-Adria Radweg ging es ab Udine entlang nach Villach.
Ein großer Teil dieses Radwegs führt auf einer alten Bahnstrecke, der Pontebbana. Das dieser Teil richtig schön zu radeln war, kann man sich vorstellen!

Montag und Dienstag wurde der Drauradweg erkundet. Die mir gut bekannte Route über den Radlpass rollte ich die letzten Kilometer wieder zurück nach Graz. Ein eigenartiges Gefühl die Strecke in entgegengesetzter Richtung zu fahren, wo man vor 2 Monaten gestartet ist.

Italien wurde in 15 Tagen durchgeradelt, davon die 1000 Kilometer von Rom nach Graz in 9 Tagen.
Schön war es! Eine richtige Genusstour durch ein vielfältiges Land

Insgesamt stehen nun knapp 3500 Kilometer auf meinem Tachometer. Ich hatte keinen einzigen platten Reifen, nur eine einzige Schraube ging verloren. Klar, die Bremsen und Reifen des Rads gehören nun ersetzt – ich bin da aber wirklich sehr überrascht das alles so problemlos abgelaufen ist.

Nun wird regeneriert, die letzten Tage haben schon ordentlich an den Kräften gezerrt. Die Lust am Radfahren ist nicht kleiner geworden, ich war aber heute auch sehr glücklich wie es mit einem Drittel an Gewicht über die Straßen ging. Bin eben ein Rennradler 😉 Einzig der fehlende Spiegel ist mir etwas abgegangen!